Ein Blick in die Geschichte der Evangelischen Schulstiftung Stuttgart

1836

Der Lehrer Weidle wird Hauslehrer der Familie Fritz Reihlen, Kaufmann in Stuttgart. Seine beiden Töchter sollen in christlichem Geiste erzogen werden und auch die nötige Ausbildung für das zeitliche Leben erhalten. Mehrere Familien aus dem Bekanntenkreis der Familie Reihlen bitten, ihre Töchter auch ins Reihlensche Haus zur Teilnahme am Unterricht schicken zu dürfen.

1841

Gründungsjahr. Kleine Privatschule in der Eberhardstraße.

1851

Die "Reihlensche Töchterschule" hat schon über 400 Schülerinnen.

1856

Eigenes Haus erbaut in der Tübinger Straße 5. Mehr als 500 Schülerinnen.

1869

Gründung einer Aktiengesellschaft.

1873

Einweihung des neu erbauten Schulgebäudes Paulinenstraße 32 an der Stadtmauer (an der Stelle des alten Folterturms). Neuer Name: "Evangelisches Töchterinstitut".

1877

Gesetz betreffend das höhere Mädchenschulwesen: Verleihung der Pensionsrechte der Staatsdiener.

1891

50-jähriges Jubiläum.

1903

Ab 1. April 1903 stellt die Stadt die finanzielle Unterstützung der Schule ein, weil die Stadt die bisher auf königlicher Stiftung beruhenden höheren Mädchenschulen - Katharinenstift und Olgastift - in eigene Verwaltung übernommen und diese offenbar für ausreichend befunden hat. Auch politische Gründe werden mitgewirkt haben. Ein namhafter Teil der Mitglieder der bürgerlichen Kollegien sind Anhänger der religionslosen oder doch konfessionslosen Schule.

1906

Gründung der "Schulstiftung für das Evangelische Töchterinstitut", da eine Stiftung eher auf Liebesgaben hoffen kann als eine Aktiengesellschaft.

1908

Eröffnung der Reformschule Heidehof als "Freiluft-, Garten- und Waldschule an der Peripherie der Großstadt".

1912

Einweihung der noch heute benützten Gebäude am Ende der Heidehofstraße (Nr. 49 als Schulgebäude, Nr. 50 als Schülerheim).

1920

Die Evangelische Gesamtkirchengemeinde, die Evangelische Diakonissenanstalt und die Evangelische Gesellschaft entsenden Vertreter in den Verwaltungsrat.

1929

Das Töchterinstitut bezieht den Neubau in der Arminstraße.

1932

Geldmangel und die ungelöste Frage der Nachfolge des Schulleiters führt zur Übernahme der Heidehofschule als Filiale des "Evangelischen Töchterinstituts".

1937

Die von der Schulstiftung "Evangelisches Töchterinstitut", juristische Person des Privatrechts in Stuttgart, unterhaltenen Mädchenoberschulen (Mörike- und Heidehof-Oberschulen) mussten im Jahr 1937 auf Betreiben des nationalsozialistischen Kultusministers eingestellt und der Stadt Stuttgart als öffentlich-rechtlichem Schulträger übergeben werden. Als Kaufpreis für die damals gut erhaltenen Gebäude (Arminstraße 30, Heidehofstraße 49 und 50) wurden rund eine Million Reichsmark bezahlt.

1946

Durch Rückkauf von der Stadt wurden die Gebäude wieder erworben (September 1946). Der Rückkaufpreis betrug 1.030.000,-- Reichsmark. Das Gebäude Arminstraße 30 war stark fliegerbeschädigt und das Gebäude Heidehofstraße 49 fast total zerstört.

Im gleichen Jahr wurde die Stiftung "Schulstiftung Evangelisches Töchterinstitut" als juristische Person des Privatrechts wieder gegründet. Stiftungsträger sind:

  • die Evangelische Landeskirche Württemberg, vertreten durch den Evangelischen Oberkirchenrat Stuttgart und
  • die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Stuttgart vertreten durch den Verwaltungsausschuss.

1948

Die Rechtsfähigkeit erlangte die Stiftung durch die staatliche Genehmigung laut Erlass des Württ. Kultusministers vom 19.03.1948 U III 0 335.

1952

Mit Erlass vom 04.04.1952 AZ. U III 0 827 hat der Kultusminister seine Zustimmung erteilt, wonach das Evang. Mörike-Gymnasium mit Beginn des Schuljahres 1952/53 als ausgebaute Vollanstalt anerkannt und ihr das Recht erteilt wurde, die Reifeprüfung unter Leitung eines Beauftragten der Unterrichtsverwaltung abzuhalten (vgl. Artikel 38 Abs. 2 der Verfassung für Württemberg-Baden).

Außerdem hat das Kultusministerium Württemberg-Baden in Stuttgart am 18.04.1952 AZ. U III P 2238 die Führung des 6-klassigen Evangelische Heidehof-Gymnasiums für Mädchen als selbständige Schule genehmigt.

1957

Durch Verfügung des Kultusministeriums vom 29.07.1957 wurde das Evangelische Heidehof-Gymnasium rückwirkend auf 01.04.1956 als volle Anstalt staatlich anerkannt.

1966

Am 15.05.1966 feierte das Evangelische Mörike-Gymnasium sein 125-jähriges Jubiläum.

1979

Durch die Einführung der Koedukation (Aufnahme auch von Jungen ab dem Schuljahr 1979/80) wurde eine Änderung der Stiftungssatzung notwendig. Der Verwaltungsrat hat die Satzungsänderung am 20.07.1979 beschlossen.

1980

Die Eigenschaft einer kirchlichen Stiftung öffentlichen Rechts wurde durch Verfügung des Ministeriums für Kultus und Sport des Landes Baden-Württemberg vom 29.01.1980 AZ. Ki 5525-Ev. Schulstiftung/2 verliehen.
Das Regierungspräsidium hat die Satzung in der Fassung vom 20.07.1979 durch Verfügung vom 23.01.1980 AZ. 5-1237 Ev. Schulstiftung aufgrund von § 6 Abs. 4 des Stiftungsgesetzes für Baden-Württemberg vom 04.10.1977 (Gesetzblatt Seite 408) genehmigt.

1982

Am 16.09.1982 fand ein Festgottesdienst anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Evangelischen Heidehof-Gymnasiums statt.

1990

Am 23.02.1990 fasst der Verwaltungsrat der Stiftung den Grundsatz-Beschluss zur Gründung einer Grundschule in der Trägerschaft der Evangelischen Schulstiftung Stuttgart.

Der Gesamtkirchengemeinderat der Evangelische Gesamtkirchengemeinde stimmt am 07.12.1990 der Gründung einer Grundschule durch die Evangelische Schulstiftung Stuttgart grundsätzlich zu.

1991

Das Staatliche Schulamt Stuttgart genehmigt der Evangelische Schulstiftung Stuttgart gem. § 4 des Gesetzes für die Schulen in freier Trägerschaft (Privatschulgesetz), ab 01.08.1991 eine private evangelische Grundschule als Ersatzschule im Sinne von § 3 Abs. 1 PSchG i.V. mit § 5 des Schulgesetzes für Baden-Württemberg (SchG) zu errichten und zu betreiben (Schreiben vom 03.06.1991.

Am 31.08.1991 findet die erste Einschulungsfeier von insgesamt 37 Erstklässlern der Johannes-Brenz-Schule im Waldheim Feuerbacher Tal (Schulgebäude bis zur Fertigstellung des Umbaus Brenz-Haus in der Hohe Straße 11) statt.

Das Evangelische Mörike-Gymnasium feiert sein 150-jähriges Jubiläum.

1995

Ab 01.01.1996 zieht sich die Evang. Landeskirche Württemberg aus der Trägerschaft der Evang. Schulstiftung Stuttgart zurück. Ab 01.01.1996 ist die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Stuttgart alleinige Stiftungsträgerin.

1996

Genehmigung der Satzung durch das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg am 27.11.1996 AZ. zu Ki-0562.2-09/2

1998

Das Evangelische Heidehof-Gymnasium feiert 90 Jahre Heidehof-Schule und 50 Jahre Evangelische Schule nach Beendigung des 2. Weltkrieges.

2005

Die Johannes-Brenz-Schule führt zum Schuljahr 2005/06 altersgemischte Lerngruppen mit Kindern der Klassen 1 bis 4 ein.

2006

Unter der Überschrift "leben – lieben – lernen" feiert die Schulstiftung "100 Jahre Evangelische Schulen in Stuttgart" mit einer Festveranstaltung im Hospitalhof und einer Ausstellung im Rathaus.

2008

Der neu gegründete evangelische Kirchenkreis Stuttgart übernimmt die Trägerschaft der Schulstiftung.

Das Evangelische Heidehof-Gymnasium feiert "100 Jahre Reformschule Heidehof".

2011

Im Rahmen einer erweiterten Kernzeit führt die Johannes Brenz Schule Elemente der Ganztagespädagogik für alle Schüler/innen ein (z.B. rhythmisierter Tagesablauf).

2012

Das traditionsreiche Evangelische Mörike-Gymnasium wird mit Beginn des Schuljahrs 2012/13 um die Evangelische Mörike-Realschule erweitert und ergänzt.

2014

Die Johannes-Brenz-Schule nimmt Kinder mit besonderem Förderbedarf auf und steigt damit in die Inklusion ein.

2016

Im Gottesdienst zum Schuljahresbeginn am 13.9. führt Schuldekan Hans-Peter Krüger, Vorsitzender der Schulstiftung, mit Katina Braun die erste Leiterin der Evangelischen Mörike-Realschule ins Amt ein.